
Sonderisolierstation (SIS)
Die Klinik für Infektiologie und Intensivmedizin unterhält Deutschlands größte Sonderisolierstation (SIS). Im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg wird am Charité Campus Virchow-Klinikum (CVK) die SIS für die Behandlung von Erkrankten mit hochkontagiösen und potentiell lebensbedrohlichen Infektionen vorgehalten.
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Sonderisolierstation (SIS) am Campus Virchow Klinikum (CVK)
Aufgaben und Funktion der Sonderisolierstation
Die SIS ermöglicht eine optimale medizinische Versorgung unter Isolationsbedingungen für bis zu 20 Patient:innen mit sogenannten High consequence infectious diseases (HCID, z.B. virale hämorrhagische Fieber wie Ebola-Viruskrankheit, Lassa-Fieber oder Marburg-Viruskrankheit, Lungenpest und Middle East respiratory syndrome (MERS)).
Das Team der SIS, bestehend aus speziell geschulten Pflegekräften und Ärzt:innen sowie Mitarbeiter:innen der Technik, stellt die ständige Bereitschaft zur Aufnahme von HCID-Patient:innen sicher.
International vernetztes Kompetenzzentrum
Die SIS der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist aktives Mitglied des Ständigen Arbeitskreises der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger (STAKOB). Expert:innen der Klinik vertreten die SIS im bundesweiten Expert:innennetzwerk für das Management und die Versorgung von HCID-Patient:innen und haben eine beratende Funktion im STAKOB.
Training und Simulation
In monatlichen ganztägigen Trainingseinheiten bereiten sich Pflegekräfte und Ärzt:innen mit spezieller infektiologischer, intensivmedizinischer und isolationstechnischer Expertise gemeinsam auf verschiedenste Behandlungsszenarien vor. Dabei werden theoretische (z.B. Krankheitslehre, gesetzliche Vorgaben zu z.B. Arbeitssicherheit) und praktische Inhalte im Rahmen von Simulationen geübt. Zusätzlich führt die SIS in Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen der Charité – Universitätsmedizin Berlin, aber auch in enger Kooperation mit verschiedenen anderen nationalen und internationalen Institutionen (z.B. Robert Koch-Institut Berlin, Gesundheitsämtern, Berliner Feuerwehr, Bundespolizei, Sondereinsatzkommando, Flughafen Berlin-Brandenburg, Landeskriminalamt, Gerichtsmedizin, Bundeswehr) jährlich größere, auch über mehrere Tage dauernde Übungen mit Real-Life-Szenarien durch.
Dabei spielen die komplexen Interaktionen verschiedener Fachdisziplinen mit der Infektiologie und Intensivmedizin eine zentrale Rolle. Die verschiedenen Abläufe im Kontext der Isolierung und Behandlung von schwerst erkrankten HCID-Patient:innen werden erprobt. Der Schutz der Behandelnden ist dabei ebenfalls im Fokus.